Sonntag, 23. Dezember 2007

Martha Graham: Die Pionierin des Modern Dance



Leseprobe aus der CD-ROM "Superfrauen: 14 Bücher auf einer CD-ROM" von Ernst Probst:

MarthaGraham

Als „Gralshüterin des modernen Tanzes“ und „Pionierin des Modern Dance“ machte sich die amerikanische Tänzerin, Choreographin und Ballettdirektorin Martha Graham (1894–1991) verdient. Ihr strenger Tanzstil und ihre Tanztechnik, die auf der Harmonie von Atmung und Bewegung beruht, prägten den amerikanischen Kunsttanz entscheidend.

Martha Graham kam am 11. Mai 1894 als älteste von drei Töchtern einer Arztfamilie in Alleghene, einem Vorort der Kohle- und Stahlstadt Pittsburgh in Pennsylvania, zur Welt. In ihrer streng religiösen Familie hatte man an Tanz und Theater kein Interesse, beides galt für die Eltern als Sünde.

Zum Glück für die künstlerische Karriere Marthas zogen die Grahams nach Santa Barbara an die kalifornische Küste, wo das Leben freier, entspannter und fröhlicher war. Außerdem lag der neue Wohnort näher bei Los Angeles, wo sich die 1915 von der Tänzerin Ruth Saint-Denis (1877–1968) und ihrem Mann Ted Shawn (1881–1972) gegründete „Denishawn-School“ befand.

Nach dem Schulbesuch studierte Martha Graham ab 1916 an der „Denishawn-School“, der Wiege des neuen Tanzes in Amerika. Die Chancen für eine Karriere als Tänzerin standen für die übergewichtige 22-Jährige wegen ihres Alters nicht sehr gut, doch die robuste und kräftige Martha setzte sich durch.

1920 debütierte Martha Graham als Solistin in New York. Bis 1923 blieb sie – zunächst als Schülerin, später als Mitglied der „Denishawn Dancers“ – in Los Angeles, dann übersiedelte sie in den Osten der USA. Von 1924 bis 1926 lehrte sie an der „Eastman School of Music“ in Rochester im US-Bundesstaat New York.

Am 18. April 1926 feierte die von Martha Graham aus der Taufe gehobene Kompagnie „Martha Graham and Trio“ im „48th Street Theatre“ in Manhattan ihr Debüt. Das erste Programm umfasste bereits 18 Nummern, die alle von Martha Graham choreographiert wurden. 1927 gründete sie in New York die „Martha Graham School of Contemporary Dance“ („Martha-Graham-Schule für zeitgenössischen Tanz“).

1929 erweiterte Martha Graham ihr Trio zu einer größeren Truppe, die nur aus Frauen bestand. Für ihre Truppe choreographierte sie etwa 150 Werke („Dance plays“ genannt), in deren Mittelpunkt häufig starke, sich emanzipierende Frauen standen. 1938 entstand nach dem Eintritt einiger männlicher Tänzer die „Martha Graham Dance Company“.

1939 erschienen Martha Grahams Memoiren „An Unfinished Life“. 1941 wurde ihr als genial geltendes Ballett „Letter to the World“ uraufgeführt. Die Gastspielreise ihrer Kompagnie durch Europa von 1954 entwickelte sich zu einem Riesenerfolg.

Zu Martha Grahams berühmtesten Tanzwerken gehörten „Primitive mysteries“ (1931), „El Penitente“ (1940), das schon erwähnte „Letter to the World“, „Deaths and Entrances“ (1943), „Hérodiade“ (1944), „Cave ot the Hearth“ (1946), „Errand into the Maze“ (1947), „Appalachian Spring“ (1944), „Diversion of angels“ (1948), „Clytemnestra“ (1958), „The witch of Endor“ (1965), „A time of snow“ (1968), „Lucifer“ (1975), „Frescoes“ (1978), „Acts of light“ (1981), „Phaedra’s dream“ (1983) und „Sacre du printemps“ (1984). „Herodiade“ war die erste von Martha Grahams Neuinterpretationen antiker Mythen.

Martha Graham trat noch im Alter von 75 Jahren als Tänzerin auf. Danach beschränkte sie ihre Aktivitäten auf die Ausbildung des Nachwuchses und auf die Choreographie. In ihrer Schule gab sie Kurse, in denen auch Schauspielern – wie Bette Davis (1908–1989), Gregory Peck, Joanne Woodward, Woody Allen und Diane Keaton – die Bewegung beigebracht wurde. 1973 erschien ihr Buch „The notebook of Martha Graham“.

Am 2. April 1991 starb Martha Graham im Alter von 96 Jahren in New York.

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